Severinsbrücke Köln
Feuerverzinkung als Korrosionsschutz
Die Severinsbrücke in Köln, Baujahr 1959, ist eine Schrägseilbrücke mit einem asymmetrischen A-Pylon mit einer max. Stützweite von 302 m und einer Gesamtlänge von 691 m. Der Überbau besteht aus zwei Hohlkästen, die mit einer orthotropen Fahrbahnplatte verbunden sind. Neben den jeweils zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung werden auch noch zwei Stadtbahngleise der KVB sowie Geh- und Radwege über den Rhein überführt.
Bei einer Nachrechnung der Strombrücke, die unsere Ingenieure im Auftrag der Stadt Köln erstellt haben, wurden verschiedene Ziellastniveaus in Kombination mit mehreren Lastmodellen für die Stadtbahn untersucht. Hierbei zeigten sich Defizite im knickstabähnlichen Verhalten der Längsrippen.
Die sich daran anschließende Verstärkungsplanung zur Kompensation der Defizite musste die geometrischen Randbedingungen in besondere Weise berücksichtigen. Neben den langen Transportwegen waren hier besonders die engen räumlichen Verhältnisse innerhalb der Hohlkästen (3,20m x 4,56,) und Pylonstiele (3,58m x 3,58m) mit den Längs- und Quersteifen inkl. weiterer Einbauten genauso zu berücksichtigen, wie die durch ein Aufmaß mittels Laser-3D-Scan ermittelten Imperfektionen der Längssteifen. Hieraus ergaben sich an die Konstruktion Anforderungen, die bereits in der Planung und Ausschreibung berücksichtigt wurden. So wurde neben zusätzlichen Zugängen für Personal und Materialtransport eine Konstruktion gewählt, deren Einzelteile händisch innerhalb des Bauwerkes transportiert und auch montiert werden konnten und dabei eine variable Befestigung mittels Schraubverbindung ermöglichte. Fast alle erforderlichen Bohrungen wurden vor Ort hergestellt und nur in geringem Umfang im Werk vorbereitet.
Als Korrosionsschutz für die Verstärkungskonstruktion wurde eine Feuerverzinkung als dauerhafte und wirtschaftliche Lösung gewählt. Dadurch konnten sämtliche Probleme zur Einhaltung des Arbeitsschutzes beim Ausbessern oder gar einer Komplettbeschichtung vor Ort vermieden werden.