Hochwasserschutz Niederhafen

Stairways to H(e)aven

Menschen verbinden

Wer dabei war, vergisst sie nie - die Sturmflut von 1976. Ein Elb-Pegelhöchststand von 6,45m NN. Fünf Jahrzehnte später: Schmelzende Polkappen, steigende Meeresspiegel, immer heftigere Stürme – und Hamburg ist immer noch ein offenes Tor zur Welt. Hochwasserschutz ist Men­schenschutz. Lebensqualität mindern sollen die Bollwerke aber nicht, schon gar nicht längs der bedeutendsten Flaniermeile der Hansestadt. Eine geschwungene Treppenanlage schafft eine neue Verbindung zur Lebensader, verbindet Strom und City. Elegant, zeitlos, effektiv.

Wege bereiten

Die komplexe Geometrie der kilometerlangen Anlage wurde unter schwierigen Rahmenbedingungen wie Hochwasser, innerstädtische Lage, geringes Baufeld umgesetzt. In die vorhandenen Uferwandkonstruktionen, die teils über-, teils zurückgebaut wurden, galt es multiple Nutzungskonzepte zu integrieren: Flaniermeile, Verweilort, Veranstaltungs- und Gewerbeflächen, Gastronomie, Parkhaus und – last but not least – den Hochwasserschutz.

Baukultur schaffen

Die neue Anlage hat sich zur vielbesuchten Attraktion entwickelt. Durch die Verbreiterung der begehbaren Flächen zum Wasser entzerren sich Touristenströme auf diversen Terrassen, Großveranstaltungen wie der Hafengeburtstag lassen sich leichter umsetzen. Geplant mit Ausbaureserve, ist die Anlage dank Ihrer einladenden Geometrie nicht nur ein städtebauliches Highlight, sondern darüber hinaus ein Beispiel für nachhaltiges Bauen. In ihrer jetzt errichteten Form kann sie viele Jahrzehnte unverändert bleiben. Für die visionären Ideen der irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid fand GRASSL ungewöhnliche Lösungen.

Fertigstellung

2019

Maßnahme

Ersatzneubau

Auftraggeber

Freie und Hansestadt Hamburg

Beschreibung

Die Hochwasserschutzanlage am Hamburger Niederhafen ist mit ihren fast neun Metern Höhe nicht nur ein Bollwerk gegen mögliche Elbhochwasser. Sie verbindet als elegante, 625 Meter lange Hafenpromenade die Landungsbrücken und Speicherstadt. Und sie schafft städtebaulich eine Verbindung zwischen Elbufer und Innenstadt mit neuer Optik: Treppeneinschnitte wie kleine Amphitheater prägen den hochgelegenen Boulevard und machen den Blick frei auf die „Deichkrone“ und dahinter liegende Schiffe. Eingebettet in die Konstruktion sind gastronomische Einrichtungen und im Inneren befindet sich eine Tiefgarage für mehr als 180 Fahrzeuge.

Standort

Hamburg

Baustoff

Stahl, Stahlbeton

Bauwerksart

konstruktiver Wasserbau

Architekt

Zaha Hadid Architects, London

Leistungen Grassl

Grundlagenermittlung, Vor-, Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung, Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vergabe, statische Nachrechnung, technische Prüfung, Beratung des Bauherrn bei der Ausführung, Machbarkeitsstudie
HOAI §51 Lph. 4+5 für Geländer und Belagsarbeiten

Auszeichnungen

AIV Bauwerk des Jahres 2019, Hochwasserschutz Niederhafen

Aktuelle Meldungen zum Projekt

Preisverleihung für den HWS Niederhafen

Vor einem Jahr angekündigt - gestern Abend war es dann endlich soweit. Auf dem Parkdeck des Parkhauses Neue Gröninger Straße 12 wurden gestern die Preisträger zum Bauwerk des Jahres 2019 und Bauwerk des Jahres 2020 geehrt...

Elbpromenade international gelobt

Im Februar wurde ein Artikel über den Hochwasserschutz am Niederhafen in der japanischen Fachzeitschrift NIKKEI CONSTRUCTION veröffentlicht. Neben der Architektur und der Bedeutung der Anlage wird die weitsichtige Planung der Beteiligten gelobt...

HWS Niederhafen erhält Auszeichnung

Eine besondere Ehrung: Der AIV wird die Hochwasserschutzanlage Niederhafen als Bauwerk des Jahres 2019 auszeichnen! Die geplante Ehrung musste allerdings ins nächste Jahr verschoben werden. Die Jury ist voll des Lobes für die Elbpromenade...

Neue Promenade am Baumwall eröffnet

Rechtzeitig zum Hafengeburtstag wurde am Freitag, 03.05.2019, der 2. Abschnitt der neuen Hochwasserschutzanlage am Niederhafen feierlich eröffnet. Die insgesamt 1275 Meter lange Anlage hat eine Höhe von bis zu 8,90 Meter über Normalhöhennull...