Neue Wege mit Building Information Modeling
Building Information Modelling (BIM), eingebettet in unsere digitalen Arbeitsprozesse und Netzwerke, eröffnet uns als Ingenieuren neue Wege, die wir aktiv mitgestalten. Seit vielen Jahrzehnten begleiten wir mit unserem breiten Leistungsspektrum den gesamten Lebenszyklus im Bauwesen. Mit diesem Hintergrund leben wir die digitale Vernetzung weit über das Building Information Modelling hinaus - nämlich konsequent über den vollständigen Lebenszyklus all unserer Objekte: ob Gebäude oder Ingenieurbauwerk, stets inklusive Umfeld. Gemeinsam mit unseren Auftraggeber*innen stimmen wir Anwendungsfälle und Methoden so ab, dass ihre Ziele ökologisch und wirtschaftlich erfolgreich erreicht werden.
Die digitale Vernetzung und die damit verbundenen digitalen Arbeitsprozesse erleichtern die Schnittstellenkoordination und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Planungsbeteiligten im virtuellen Projektraum.
Die durchgängige Anwendung der BIM-Methode ermöglicht uns die Modelle für alle gewünschten Anwendungsfälle, wie Modellierung, Planableitung, 4D-Terminplanung und 5D-Kostenplanung zu nutzen.
Unser standortübergreifendes Netzwerk betreibt durch gemeinsame Projekte, Workshops, in- und externe Schulungen aktiv die Weiterentwicklung unserer kooperativen und integralen Arbeitsweise.
Bauwerksdatenmodell – Immer voll vernetzt
Die Erstellung unserer Grundlagen- und Bauwerksmodelle erfolgt unter Verwendung einer großen Palette an Softwareprodukten. Neben externer Software nutzen wir hierfür auch selbst entwickelte digitale Werkzeuge. Eine korrekte Bestandserfassung legt den Grundstein für eine erfolgreiche BIM-Planung. Bereits in frühen Leistungsphasen werden hier die Bestandsdaten und Informationen gesammelt und aufbereitet.
Die zentrale Ablage unserer Modelle ermöglicht uns die simultane Arbeit in einer Datei. Diese Arbeitsweise spart Zeit und reduziert Mehrfacheingaben, wodurch eine erhöhte Planungssicherheit für alle Projektbeteiligten geschaffen wird. Einen weiteren wichtigen Aspekt der BIM-Methode stellt die Attribuierung der Modelle dar, denn diese bildet die Grundlage für die Umsetzung aller weiteren Anwendungsfälle und Folgeprozesse.
Im Infrastrukturbau gehören Änderungen und Optimierungen in der Planung zum Alltag. Durch achsbasierte Modellierung, sowie der Verwendung parametrischer und adaptiver Bauteile, können Bauwerksmodelle schnell und nachhaltig erstellt werden. Durch diese Art der Modellierung bleiben unsere BIM-Modelle anpassungsfähig. Variantenuntersuchungen oder Änderungen in fortgeschrittenen Projektphasen können somit effizient und durchgängig umgesetzt werden.
Modellbasierte Planableitung – Stets aktuell
Neben dem 3D-Modell spielen 2D-Pläne in der Projektabwicklung weiterhin eine wichtige Rolle. Durch die assoziative Verknüpfung unserer Pläne mit dem zentralen BIM-Modell können diese direkt aus dem Modell heraus generiert werden und bleiben stets auf dem aktuellen Stand.
Die im Modell hinterlegten Attribute ermöglichen es uns, Bauteillisten zu erzeugen, Planköpfe automatisch zu befüllen oder Elemente mit intelligenten Beschriftungen zu kennzeichnen. Hierbei werden Beschriftungsobjekte verwendet, welche mit den semantischen Daten der Modelle referenziert sind.
Für den Anwendungsfall der Planableitung wurde bei Grassl ein klarer interner Standard geschaffen, welcher die Effizienz bei der Bearbeitung erhöht, sowie ein einheitliches Bild der Pläne gewährleistet.
BIM-Koordination – Auf den Blickwinkel kommt es an
Für die erfolgreiche Abwicklung eines BIM-Projekts ist eine durchgängige BIM-(Gesamt-)Koordination der an der Planung beteiligten Fachgewerke ausschlaggebend. Sowohl die Geometrie als auch die Fülle an Informationen, welche in den Modellen hinterlegt ist, wird von uns geprüft und koordiniert. Hierzu hat Grassl automatische Prüfmechanismen entwickelt, welche die Modelle in geometrischer und semantischer Hinsicht prüfen.
Planungsbesprechungen erfolgen im virtuellen Raum direkt am Modell, was die Kommunikation und Zusammenarbeit der Projektbeteiligten signifikant erhöht. Außerdem lassen sich Schnittstellen und Kollisionen zwischen einzelnen Fachgewerken frühzeitig erkennen und können somit zeitnah berücksichtigt werden.
Beim Austausch unserer Modelle verfolgen wir den „big open BIM“-Ansatz. Die Verwendung neutraler Datenaustauschformate ermöglicht eine durchgängige Planung über alle Gewerke und Projektbeteiligten hinweg. Der Datenaustausch erfolgt in der Regel über das IFC-Datenformat. Die Industrial Foundation Classes stellen ein offen zugängliches und softwareneutrales Datenformat für das Bauwesen dar. Die exportierten Modelle beinhalten neben den geometrischen auch semantische Informationen.
Auch für den Austausch von Änderungsanforderungen, dem Issue-Management, verwenden wir softwareneutrale Datenformate. Das Building Collaboration Format (BCF), ermöglicht diese zu dokumentieren und den zuständigen Fachplanern zuzuteilen.
Kosten und Termine – voll im Griff dank 4D und 5D
Durch automatische und regelbasierte Verknüpfung von Vorgängen des Terminplans mit den entsprechenden Bauteilen aus dem BIM-Modell ist es uns möglich, Bauablaufsimulationen teilautomatisiert zu erstellen. Durch die grafische Darstellung des Bauablaufs in einem 4D-Modell können das Verständnis der Terminplanung erhöht und somit Komplikationen im Bauablauf reduziert werden.
Auch für die Mengen- und Kostenplanung ergeben sich durch Anwendung der BIM-Methode einige Mehrwerte. Die Verknüpfung von Leistungsverzeichnis und BIM-Modell ermöglicht das Mapping von Teilleistungen mit entsprechenden Elementen des BIM-Modells. Die durch modellgestützte Mengenermittlung ausgegebenen Massen sind somit stets aktuell, was zu einer Steigerung der Kostensicherheit führt. Durch die Verknüpfung der Mengen mit den Kostenkennwerten des Kostenplans kann der Kostenverlauf über den Projektverlauf hinweg in einem 5D-Modell simuliert werden.
Visualisierung – Das Auge plant mit
Ob Variantenplanung, Animationen oder erläuternde Darstellungen. Die Erstellung von Visualisierungen bietet viele Mehrwerte, welche durch die Anwendung der BIM-Methode nun noch einfacher genutzt werden können.
Der Begriff Visualisierung hat viele Bedeutungen und bietet reichlich Raum für Interpretationen. Unser Ziel ist es, im Rahmen unserer BIM-Projekte durch aussagekräftige Bilder komplexe Zusammenhänge und Daten in eine graphisch erfassbare Form zu bringen. Entscheidungsprozesse in der Variantenplanung werden somit unterstützt und die öffentliche Akzeptanz von Bauvorhaben kann signifikant gesteigert werden.
Auf Basis der BIM Modelle können auch fotorealistische Visualisierungen erstellt werden. Mehr dazu gibt es im Bereich Digitales.